Lieber Walking als Golf spielen? „Nicht jeder Sport schützt gleich gut vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen“

Ein hochrangiger Funktionär der Deutschen Triathlon Union, Name und Beruf verschweigen wir, sagte zu mir mal:

„Sie glauben doch nicht im Ernst, dass man mit so einer Sportart, mit der man sich nur die Knochen kaputt macht, irgendeine Kooperation mit einer Krankenkasse eingehen könnte!“

Ich murmelte daraufhin nur etwas:

„Ähm, Schwimmen, Radfahren, Laufen, da gibt es aus meiner Sicht nix Gesünderes….“

Okay, schon länger her, inzwischen hat man sogar einen „offiziellen Gesundheitspartner“.

Das nun nicht jeder Sport gleichermaßen gesundheitsfördernd ist liegt auf der Hand, ich würde niemandem zum Boxen raten und fand es auch eine sehr schlechte Idee der öffentlich-restlichen Programme, die vom Radsport abgezogenen Gelder in das des Dopings völlig unverdächtige Profiboxen zu investieren, grobe Begründung: „Doping ist gesundheitsschädlich, sowas unterstützen wir nicht!“ Wettbewerbsverzerrung wegen Dopings, verkaufter Etappen, abgesprochenen Rennausgänge etc. kann es ja nicht gewesen sein, denn die ARD hat seinerzeit u. a. mit jährlichen Zuwendungen in Millionenhöhe an ein deutsches Profiteam selbst aktiv daran teilgenommen.

Zu Weihnachten hielt ich eine meiner traditionellen Reden, mit denen man sich nur unbeliebt machen kann:

„….mir ist das grundsätzlich latte, was ihr macht und wem ihr mehr glaubt, der Pharmaindustrie oder einem Überzeugungstäter wie mir, kann ja jeder machen, was er will. Aber wenn ihr weniger über Krankheiten reden wollt, wesentlich mobiler sein wollt, eine höhere Lebensqualität haben wollt, dann hört auf zu rauchen, esst nix, wofür Werbung gemacht wird, bewegt euch wesentlich mehr und zwar täglich, lasst das Auto stehen und wenn ihr schon mit dem Auto die 2km zum Volksfest fahren müsst, dann lasst das Auto am ersten freien und am weitesten entfernten Parkplatz stehen und fahrt nicht noch 20min im Kreis, bis ein Parkplatz direkt vorm Tresen frei wird, denn jede Muskelkontraktion hilft, jeder Meter hilft!“

Eine Reaktion war: „Unsere Tochter bewegt sich schon viel, aber sie hat hohe Cholesterinwerte.“ Ich fragte nach: „Was hat sie denn für ein Problem!“ „Ja, hohe Cholesterinwerte halt….“

Mal abgesehen davon, dass man nicht unbedingt viel sportlich aktiv ist, nur weil sich alle Nachbarn noch viel weniger bewegen, ist Cholesterin ein wunderbares Thema. Wiki dazu reicht schon, witzig die Formulierung:

"Möglicher Einfluss wirtschaftlicher Faktoren auf Forschung, Fachgesellschaften und veröffentlichte Meinung"

Wenn ich an Cholesterin und an die jahrzehntelange Manipulation der Massen denke bekomme ich auch schon hohen Blutdruck, keine Frage, aber Kernthema waren ja die Sportarten, die zur Prävention wirklich sinnvoll sind.

Ich sage zyklische Ausdauersportarten, also Rad, Schwimmen (Kraul oder Rücken), Laufen und zwar nicht nur wegen dem Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, dafür reicht eine Sportart allein, sondern auch wegen dem muskulären Gleichgewicht, der geringeren Belastung für den passiven Bewegungsapparat

Die deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, da muss man jetzt auch keinen Knicks machen, hat eine Langzeitstudie entdeckt, Zitat:

„So hatten Tennis, Squash, Aerobic, Laufen oder Walken einen protektiven Effekt, während sich Radfahren, Schwimmen, Basketball, Softball, Baseball, Gymnastik, Cathletics, Golf oder Krafttraining nicht signifikant positiv auswirkten.“

Einschränkend wird zwar erwähnt:

„Leider stützt sich die Auswertung nur auf die zu Anfang gemachten Angaben zum Sport und kann somit Veränder­ungen nicht erfassen, die während der langen Studiendauer auftraten.“

Ist auch das, was ich aus der Zusammenfassung entnehme. Überraschenderweise dennoch der Schluss:

„Trotzdem bieten die Ergebnisse einen guten Anhaltspunkt für die Wahl geeigneter Sportarten zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“

Weiß nicht, ob der Autor die Studie gelesen hat, Studie kostet aktuell 25 Dollar, will ich nicht ausgeben. Ich hätte von vornherein einige Zweifel und Nachfragen. Walking hat einen positiven Einfluss, Golf zu Fuß (gab 2 Sportarten: golfing with cart, golfing with walking) aber nicht? Könnte man theoretisch noch damit erklären, dass man beim Golf langsamer unterwegs ist als beim Walking, bei guten Golfern würde ich aber eher auf das Gegenteil tippen. Die wollen ja Bälle schlagen und machen daher keinen Spaziergang.

Im benutzten Baecke-Fragebogen wird jeder Sportart eine Standardintensität vergeben, ob das so zielführend ist, wage ich auch zu bezweifeln, Bei Radfahrern wird eine mittlere Intensität angenommen, wenn ich aber am Main 20km fahre, einmal reintrete, dann rollen lasse, dann wieder reintrete, dann bin ich zwar eine Stunde unterwegs, hab aber fast keinen Effekt. Das ist kein Ausdauertraining und für mich ist das auch kein Radfahren!

Man hat also nicht wirklich nachgefragt, geschweige denn genau dokumentiert, weder die Intensität noch den Trainingsumfang, der aus meiner Sicht entscheidend ist. Wer jeden Tag Golf spielt ist ganz gewiss fitter als jemand, der einmal die Woche 5km walkt und dürfte auch ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.

Nochmal auf den Punkt gebracht, man hat einmal den Fragebogen ausfüllen lassen und dann 25 Jahre lang beobachtet und nachgefragt ob die Leute noch leben, das ist, wenn es wirklich so gelaufen ist, hoffentlich ein Witz!

 

 

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FAQ

Wie kann ich mich anmelden?

Über das Formular auf dieser Webseite, ebenso schriftlich, per Mail, per Telefon oder bei mir direkt.

Wie funktioniert das mit der Bezuschussung der Krankenkassen und welche Kosten muss ich selbst bei den Kursen tragen? 

Am Ende des Kurses bekommen Sie von mir eine Teilnahmebestätigung, die Sie nur noch unterschrieben an ihre Krankenkasse weiterleiten müssen. Hier ist eine aktuelle Aufstellung, wie hoch der Eigenanteil bei den einzelnen Kassen ist.

Im Zuge der allgemeinen Entbürokratisierung bekommt jeder Teilnehmer ab 2017 am Ende des Kurses eine elektronisch signierte Teilnahmebescheinigung + Quittung über die bezahlte Teilnahmegebühr, die per Email nur noch an die Krankenkasse weiterzuleiten sind.

Was ist, wenn ich die Bescheinigung vom letzten Jahr noch nicht eingereicht habe?

Lt. Auskunft der TK erlischt der Versicherungsanspruch bei allen Kassen erst nach 4 Jahren. Dennoch gibt es Kassen andere Angaben, wie z.B. der mhplus BKK, die auf ihrer Webseite den 31.03. des Folgejahres als Stichtag angeben. So oder so ist beim Jahreswechsel keine extreme Eile geboten.

Was bedeutet dieses Zertifikat der Zentralen Prüfstelle Prävention?

Folgende Krankenkassen sind momentan auf der Homepage der Zentralen Prüfstelle gelistet:

Verband der Ersatzkassen ( TK, Barmer GEK, DAK Gesundheit, KKH, HEK, HKK), BKK Dachverband (78 Betriebskrankenkassen + 4 Landesverbände), AOK Rheinland-Hamburg, AOK NordWest, AOK Sachsen-Anhalt, IKK Classic, Knappschaft, SVLFG, BIG direkt gesund, IKK Südwest, IKK BB. Die AOK Hessen ist nicht aufgeführt, jedoch habe ich auch von dieser eine definitive Zusage der Kostenübernahme.

Wenn Sie Mitglied in einer dieser Krankenkassen sind, dann brauchen Sie nichts weiter zu tun, als die Teilnahmebestätigung zu unterschreiben und an die Kasse zu senden.

Update: Auch die AOK Hessen ist mittlerweile angeschlossen.

Beteiligen sich alle Krankenkassen an den Kosten der Gesundheitskurse? Muss ich erst bei der Kasse anfragen?

Bei allen Krankenkassen, die die Zentrale Prüfstelle Prävention unterstützen ist eine Nachfrage überflüssig. Falls Sie Mitglied in einer anderen Krankenkasse sein sollten, wird es genauso wenig Probleme bei der Bezuschussung geben, eine Rückfrage an die Kasse schadet in solch einem Fall aber nicht.

Ich bin privat versichert. Beteiligt sich meine Krankenkasse auch an den Kosten?

Das hängt von Ihrem individuellen Tarif ab. Wenn Sie in einem Tarif sind, in dem Präventionskurse grundsätzlich bezuschusst werden, dann wird auch die private Krankenkasse die Zertifizierung des Kurses durch die „Zentrale Prüfstelle Prävention“ registrieren und sich in aller Regel an den Kosten beteiligen. Eine Nachfrage ist in diesem Fall dennoch sinnvoll.

Muss ich mir die Kurse vom Arzt verschreiben lassen?

Nein, für die Gesundheitskurse ist kein Rezept notwendig. Die Kurse haben präventiven Charakter.

Was bedeutet Aqua-Fatburning und warum bietest du das nicht an, wenn es so effektiv ist?

Fettverbrennung im Wasser: Okay, es gibt ein paar Dinge, die den Körper im Wasser mehr Energie, sprich Kalorien, verbrennen lassen. Da ist zum einen die Wassertemperatur: damit der Körper nicht auskühlt und die Körpertemperatur konstant gehalten wird, muss der Körper mehr Energie aufwenden. Fortbewegung im Wasser ist anstrengender, durch den Wasserwiderstand wird die Muskulatur mehr gefordert.

Dennoch sollte man die Effekte nicht überschätzen, im Wasser können auf keinen Fall mehr Kalorien verbrannt werden als im gleichen Zeitraum an Land. Im Endeffekt hilft nur eins: wer viel Kalorien, und im Idealfall Fett, verbrennen will, der muss sich viel bewegen, idealerweise in der richtigen Intensität, in der sogenannten „Fettverbrennungszone“.

Aquajogginggürtel, Nudeln, Flossen, Handschuhe usw., muss ich diese Sachen selbst mitbringen?

Nein, alle Materialien werden gestellt.

Ich würde gern an einem Kurs teilnehmen, kann aber am Termin xy nicht oder bin während des Kurses im Urlaub?

Rufen Sie mich an, wir finden eine Lösung.

Ich habe einen Herzfrequenzmesser.  Kann ich diesen mitbringen und mit diesem trainieren?

Bei Laufkursen: Selbstverständlich, Pulsmesser sind insbesondere für Einsteiger eine sehr gute Möglichkeit, sich vor Überforderung zu schützen. Das Problem an Herzfrequenzmessgeräten sind jedoch die Vorgaben, die je nach Institut, Fitnessstudio,Trainer und/oder evtl. durchgeführten Tests sehr unterschiedlich sein können. Weiterhin gibt es eine Reihe von Faktoren, die eine präzise Einhaltung der richtigen Trainingsintensität anhand der Herzfrequenz unmöglich machen, wie z. Bsp. zu dicke Kleidung oder extrem hohe oder niedrige Außentemperaturen. Vorgaben wie „ihre Fettstoffwechselzone liegt im Bereich von 137-149 Schlägen/min“ sind daher kritisch zu betrachten. Sprechen sie mich auf das Training mit Herzfrequenz an, ich trainiere seit 1994 mit Überwachung bzw. Registrierung der Herzfrequenz.

Es gibt auch Herzfrequenzmesser die im Wasser funktionieren, jedoch macht es aus meiner Sicht keinen Sinn sich im Wasser am Puls zu orientieren. Für Schwimmer ist auch zu beachten, dass der Gurt durch das Abstoßen an der Wende verrutscht und daher extrem eng angelegt werden müsste.