Am Montag lief im NDR eine Wiederholung der Dokumentation „die herzkranke Gesellschaft“:
„Ärzte und Apotheker raten, den Blutdruck regelmäßig zu messen“.
Das ist wunderbar, allerdings sinkt der Blutdruck nicht dadurch, dass man ihn misst! Er sinkt aber definitiv durch mehr Bewegung, durch Ausdauersport! Ausdauersport und Bluthochdruck? Da prallen 2 Welten aufeinander, das ist fast unmöglich. Zugegeben, unter Belastung steigt der Blutdruck erstmal an, aber das ist normal.
Dementsprechend geht man bei Hochdruckpatienten erstmal vorsichtiger ran, d.h. insbesondere keine großen Kraftbelastungen, sondern mit niedrigen Widerständen, dafür mit höherer Frequenz. Das ist auch für den Gesunden die beste Lösung, zumal die Motorik bei vielen Menschen nicht mehr wirklich gut ist und auch verbessert werden kann. Zudem kommt der Stoffwechsel bei den oft praktizierten recht langsamen Übungen nur schwer in Schwung. Bei Hochdruckpatienten dann aber aus Sicherheitsgründen völlig auf Sport zu verzichten, das wäre der völlig falsche Weg. Todesfälle beim Sport? Ja, das kommt vor, Todesfälle durch den Sport? Das ist sehr selten. Todesfälle und insbesondere eine sehr bescheidene Lebensqualität im Alter durch keinen Sport? Millionenfach…
Lt. dem Bericht nahmen 2012 24,7 Millionen Menschen blutdrucksenkende Mittel ein. Wahnsinn, stimmt die Zahl? Dabei ändern diese Medikamente an der Ursache rein gar nichts! Durch diese Medikamente wird kein Mensch gesund, sie helfen nur um zu überleben. Das ist ja lobenswert, es kann aber nicht das Ziel sein lebenslang von Medikamenten abhängig zu sein, denn jedes Medikament hat Nebenwirkungen.
Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, wenn ein Herr im Beitrag seit 20 Jahren Medikamente nimmt und davon immer mehr. Denn an der Ursache, dem Bewegungsmangel, hat er offensichtlich überhaupt nichts geändert. Da hilft leider auch keine neue Operationsmethode, die „renale Denervation“. Die Aussage des Professors in diesem Zusammenhang, dass der Patient sonst praktisch keine Chance hat, seinen Blutdruck zu vermindern, muss man nicht wirklich ernst nehmen. Dass vielerlei Interessen dagegen sprechen, Patienten auf wirklich erfolgversprechende Möglichkeiten hinzuweisen, wird nicht nur durch dieses Zitat sehr gut dokumentiert. Dabei wären diese Möglichkeiten so einfach, so „nahe“ liegend und, das ist offensichtlich das Problem, „kostenfrei“! Weil es nichts kostet, wird keine Werbung dafür geschaltet und herzlich wenig Leute setzen sich dafür ein. Man muss nicht den inneren Schweinehund überwinden, man muss sich nicht quälen, man muss kein Spitzensportler dafür sein, man braucht noch nicht mal ein Auto dafür, man macht die Haustür auf, da ist die Therapie.
Prof. Nägele: „Selbst investieren!“
…und zwar nicht in noch mehr sinnlose Medikamente, die nur an den Symptomen rumdoktern. Ja, die Ernährung ist oft nicht gut, ja, der Stress ist oft zu hoch. Allerdings hat man sich auch früher schon schlecht ernährt, jedoch niemals so wenig bewegt wie heute. Der Mensch bewegt sich seit Millionen Jahren, das kann man nicht einfach ändern, da kann man nicht einfach aufhören, das kann man nicht mit veränderter Ernährung kompensieren, der Mensch, jeder Mensch braucht die Bewegung! Und zwar wesentlich mehr als 3x30min die Woche, das sind noch nicht mal 1% der 168h der Woche, das ist viel zu wenig.